hier die Erklärung zum 1. Pferd in Off.6, 1+2

Der Reiter auf dem Pferd ist der Anti-Christus.

"Anti" kann auch übersetzt werden mit "gleich wie" - etwa so:

der "Gleichwie-Christus"

oder "der Para-Christus"

oder "der Anti-Christus".


In dem Gebrauch des Wortes Christus oder Messias oder Gesalbter liegt die Verführung derjenigen Menschen, die zu dieser Zeit leben werden, dass

sie meinen, ER sei der echte Jesus, der Christus, der Messias, der Erlöser.


Mehr lesen? Anfordern, siehe Impressum


oder weiterlesen über die anderen Reiter:

https://die4siegelausoff6.jimdofree.com/


Über den ersten Reiter auf dem weißen Pferd habe ich nichts Besseres gefunden als diesen Abschnitt (ab S. 146) aus einem vergriffenen Buch

über die Offenbarung vom ICP Verlag.

DIE OFFENBARUNG JESU CHRISTI  – BAND I

WERNER BERGMANN

© l995 by ICP e. V., Internationale Christliche Publikationen,

Postfach 190 231, 60089 Frankfurt, ISBN 4–00 000 001, Printed in Germany


Die vier Reiter der Apokalypse stellen in ihrer Erscheinung den ganzen Ablauf der 70. Jahrwoche dar, von Anfang bis Ende.


Die nachfolgenden Siegel und ihre Auswirkungen bringen ledig­lich detaillierte Angaben und Bilder aus der Zeit der vier Reiter. Die De­tails, die wir ab dem fünften Siegel sehen, weisen vom Himmel her (Offb.4,l) einmal in den Hades, einmal auf die Erde, dann nach Har­magedon, dann ins Totenreich, danach in den Himmel und ins Tausend­jährige Reich. Wie notwendig ist es, diese Angaben zu kennen, um das Wort der Prophetie richtig zu verstehen!


Der vierte Reiter in Fahl bringt der Menschheit „Todesverderben“ – welt­weit.


Nun zum weißen Pferd und zu dem dem, der darauf sitzt:

Der Anti-Christus. Er tritt aufg in der 70. Jahrwoche, das

ist die Zeit nach der Entrückung der Gemeinde Jesu.


Das erste Siegel betriftt die ersten 3,5 Jahre der 70. Jahrwoche.

Über die 69 Jahrwaochen davor, kann man sich online informieren:

https://www.bibelkommentare.de/lexikon/1838/siebzig-jahrwochen-daniels


III.6. Das Gericht des 1. Siegels (der erste Reiter)

Dasr weiße Pferd (Offb.6,1+2)

1) „Und ich sah, als das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete: und ich hörte eines von den vier lebendi­gen Wesen wie eine Donnerstimme sagen: Komm!“

2) „Und ich sah: und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß hatte einen Bogen; und eine Krone wurde ihm gegeben, und er zog aus, sie­gend und auf daß er siegte.“

siehe Bild im Anhang: Die Zeitenuhr in der 70. Jahrwoche. 3,5 Jahre wird dieser Reiter herrschen.1

Nach Vers 1 behandeln wir nun den ersten Reiter der Apokalypse. We­sentliche Einzelheiten über ihn sind bereits in der Vorrede gesagt. Jo­hannes teilt in einfacher Art mit: „Und ich sah.“ Was er sieht, ist das Lamm, welches in höchster Würde eines von den sieben Siegeln nimmt, um es zu öffnen. „Das Lamm“ ist der oberste Richter – Jesus Christus, der Siegelbevollmächtigte. Was nun folgt, ist nichts anderes als die Gerichtssprache Gottes, ausgeführt durch Seine vier lebendigen Wesen. Das erste lebendige Wesen spricht wie eine Donnerstimme das Wort des Be­fehls: „Komm!“ Johannes schreibt weiter: „Und ich sah: und siehe...“. Das „Komm“ bezieht sich auf den Reiter, das „und siehe“ aber redet Gott zu Johannes. Und was sieht er? Er sieht ein weißes Pferd, auf dem einer sitzt.

Nach Vers 2 behandeln wir jetzt das weiße Pferd und den ersten Reiter. Weiß ist die Farbe des Friedens und der Gerechtigkeit.


Dieser Reiter darf nicht verwechselt werden mit dem Reiter in weiß (Offb.19,11ff.), welcher kommt, um das wahre Reich des Friedens und der Gerechtigkeit des Millenniums aufzurichten.


Der erste Reiter hält in seiner Hand einen Bo­gen hoch, das heißt eine Waffe der damaligen Zeit. Er setzt sein Vertrauen auf militärische Macht. Darum wird er auch „den Gott der Festungen eh­ren“ (Dan.11,38). Er wird getragen von einem Pferd, in der Prophetie ein Bild für Macht, und handelt in der Macht eines falschen Friedens. Zu­gleich aber wird ihm auch eine Krone gegeben. Er, der auf dem Pferd sitzt, wird gekrönt und erhält damit Königswürde. Seine Schwerpunkte sind Waffengewalt und Königsmacht. Mit Bogen, Pferd und Krone zieht er aus, „siegend und auf daß er siegte“. Dies geschieht in der ersten Hälf­te der 70. Jahrwoche. Durch die Macht und Gewalt Satans, welcher in ihm ist, wird er alle Feinde brutal zerschlagen (Dan.11,44b).

Der Reiter, der uns hier gezeigt wird, ist völlig identisch mit den anderen Reitern in den 2., 3, und 4. Siegeln. Allein der Schwerpunkt seiner Tätig­keiten verändert sich. Es ist jedesmal jeweils der Sohn des Verderbens – der Antichrist. Hier kommt er mit der Macht (Pferd) in Weiß (falscher Frieden) zu den Bewohnern der Erde. „Bewohner der Erde“ (Jes.24,6+17; Dan.4,35 u.a.) ist ein Ausdruck für die Menschen des Ge­richts und spricht ihre Erdenverbundenheit an (irdische Gesinnung). Mit der Gemeinde Jesu hat das überhaupt nichts zu tun, weil sie längst beim Herrn ist. Solange der Heilige Geist und die Gemeinde Jesu auf der Erde waren, konnte der Antichrist nicht offenbar werden, und es konnte das erste Siegel noch nicht gebrochen werden. Nun aber wird die verderb-nisreife Welt gerichtet mitsamt den „Bewohnern der Erde“ und ihren Werken. Der weiße Reiter zieht aus und täuscht Frieden vor. Bereits heu­te erleben wir ein Vorspiel davon, wie mit der Vorgabe des Friedens das Böse genährt wird.2 Beim Antichristen wird dann diese versteckte (oder besser: getarnte) Boshaftigkeit ihren Höhe-punkt erreichen. Denn sein Frieden wird ein falscher sein, und seine Gerechtigkeit wird eine trügerische Sache werden. Durch den „Sohn des Verderbens“ kann niemals wahrer Frieden kommen. Gewiß wird er den Völkern Frieden und Ge­rechtigkeit verkünden und versprechen. Unser Herr Jesus stellte jedoch schon damals klar, daß ein fauler Baum keine guten Früchte bringen kann (Mt.7,18). Der Apostel Paulus sprach in 1.Thes.5,3 den Geist des An­tichristen sehr genau an: „Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie…“. Allein das Sagen dieser Worte genügt. Von diesem falschen Frieden bekommen wir heute bereits eine ordentliche Portion mit. Die arme Welt der Verlorenen hält sich an allem fest, nur nicht an Christus, der allein wirklichen Frieden und Ruhe bringen kann (1.M.49,10).

Der Reiter in Weiß ist gekrönt durch Finsternis, das heißt er täuscht et­was vor. In Dan.11,21b heißt es: „Und er wird unversehens kommen und durch Schmeicheleien (heuchlerisches Benehmen) sich des Königtums bemäch-tigen.“ Also haben wir es mit einer Selbstkrönung zu tun, soweit dies die weltbeherrschende Machtstellung betrifft. Es liegt aber durch­aus nahe, daß der Antichrist vor seinem Fall in der Ewigkeit bereits ein König war (Dan.11,36a).

Wir stehen etwa sieben Jahre vor dem Eingang des Überrestes Israels in das Tausendjährige Reich. Der Sohn des Lügenvaters macht seine Kar­riere, um sich glaubhaft zu erweisen. Wir lesen in 2.Thes.2,9-10: „…in al­ler Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Be­trug der Ungerechtigkeit…“. Also benutzt der Böse das Wort Gottes und erklärt: Ich werde einen neuen Bund mit ihnen (den Israeliten) schließen – nicht einen solchen, den die Väter übertreten haben, sondern einen neuen Bund. Darum zieht er aus, „siegend und auf daß er siegte“, ge­krönt als König und sagt: Ich bin der Christus. Ich bringe euch den Frie­den auf die Erde, den ihr wollt, und von dem im A.T. geschrieben steht (vgl. Jer.31,31-32a).

Achtung: Es wird atemberaubend sein, rnitzuerlehen, wie der Antichrist an die Macht kommen wird. Die Vor-zeichen dafür sind heute bereits zu erkennen. Die Isolationspolitik Israels ist der Wegbereiter. „Und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen“ (Mt.24,9b). Dem Volk Israel bleibt keine Alternative, als den Bund mit dem Sohn des Verderbens einzugehen. Zwei wesentliche Gründe sprechen dafür:

(1) Die Feindschaft aller Völker gegen Israel. Für Israel wird der angebotene Bund die große Chance zur Selbst-erhaltung sein!

(2) Der siebenjährige Bund (Dan.9,27a). Dieser wird „mit den Vielen“ geschlossen. Die Wenigen sind die Erretteten, die Vielen die sog. Orthodoxen3. Der bitterste Feind, den sich die Orthodoxen heute auserkoren haben, ist Jesus Christus. Der Haß ist kaum zu überbieten. Der Antichrist und die orthodoxen Ju­den kommen deshalb so schnell zum Bund, weil sie den gleichen Geist der Christusfeindlichkeit besitzen.

Der weiße Reiter bringt einen falschen Frieden. Es ist nicht der Frieden, von dem in Joh.14,27a geschrieben steht: „Frieden lasse ich euch, mei­nen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.“ Nun müssen wir fragen: Wie gibt denn Gott Frieden, und wie gibt die Welt Frieden? Die verlorene Welt, zu der ja auch der weiße Reiter zählt, gibt zuerst und nimmt dann wieder weg. Der Antichrist gibt Israel „den fe­sten Bund“, aber in der Mitte, „zur Hälfte der Woche“, läßt er die gottes­dienstlichen Dinge „aufhören“ – er nimmt sie wieder weg (Dan.9,27a). Wer durch die Wiedergeburt den Frieden Gottes im Herzen erfährt, weiß durch die Heilige Schrift, daß der Herr den Frieden nicht gibt, wie die Welt es tut. Das heißt, der Frieden Gottes ist bleibend! Der treue Herr nimmt nicht wieder weg. Deswegen haben wir den wahren Frieden vom falschen Frieden zu unterscheiden, weil die Bibel dies auch tut. Falsches Reden über Frieden kommt aus dem eigenen, so sagt es der Herr Jesus in Joh.8,44c: „Wenn er (Satan) die Lüge redet, so redet er aus seinem ei­genen.“ Und in Joh.7,18a sagt Er: „Wer aus sich selbst redet, sucht sei­ne eigene Ehre.“ Das Fazit könnte lauten: Hausgemachter Frieden zählt nicht vor Gott! Das sollte soweit genügen.

Die Sendung des Reiters steht zwar mit dem Befehl Gottes und der Don­nerstimme „Komm“ primär in Verbindung, doch der Antichrist kommt nicht im Auftrag Gottes, sondern im Auftrag Satans. Das ist die Seite der Zulassung Gottes: ein gewolltes Herbeibringen des Gerichts, wobei der Herr Selbst die Finsternis einspannt, um hinsichtlich der beabsichtigten Zerstörung zum Ziel zu kommen. Welch eine Lügenmacht, wenn einer als Messias kommt, es aber gar nicht ist! In der Gerichtsrede des Herrn wird in Mt.24,5 geradezu darauf hingewiesen, daß viele in jenen Ta­gen aufstehen werden, die sagen: „Ich bin der Christus!“ Und in Vers 26 wird gesagt: „so glaubet nicht.“ Durch dieselbe Lügenmacht kommt auch der Bund mit Israel zustande. Der Antichrist hätte mit keinem an­deren Volk einen neuen Bund schließen können, außer mit Israel, mit welchem Gott schon einen alten Bund unterhalten hatte. Schauen wir doch in die gewaltige Verführung jener Tage hinein. Da kommt einer zu den Israeliten, bietet ihnen einen Bund an und sagt zugleich: Schlaget im A.T. nach, denn dort steht von mir geschrieben: „Siehe, Tage kommen, spricht .Jehova, da ich... einen neuen Bund machen werde“ (Jer.31,31). Das werde ich jetzt vollziehen.

In Dan.9,27 lesen wir, daß der Antichrist einen Bund für sieben Jahre schließt. Wenn der Herr Jesus einen Bund schließt, dann wird dieser Bund ewig sein, wie wir das in Hebr.13,20 lesen: „…in dem Blute des ewigen Bundes.“ Und in Dan.4,3b steht: „Sein Reich ist ein ewiges Reich…“. Die Israeliten haben nicht geglaubt, daß Jesus Christus der Messias ist, und sie werden nicht glauben, daß der Antichrist der „Sohn des Verderbens“ ist. In diesem Unglauben liegt die Schuld der Hebräer von alters her. Der in der Thora (während der 40-jährigen Wüstenreise) erwähnte harte Un­glaube zeichnete auch die Israeliten im Land Kanaan aus und findet auf­fallend Fortsetzung bis in die 70. Jahrwoche hinein. Israel wird auch noch im Zorngericht Gottes dem Sohn des Verderbens zujubeln und den Bund mit ihm schließen. Diese Schuld des Unglaubens und das Verharren dar­in wird erst im Millennium ein Ende finden. Dazu sagt der Herr Jesus: „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet Mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den wer­det ihr aufnehmen“ (Joh.5,43). Ohne Zweifel redet die Heilige Schrift hier vom Antichristen, der in seinem eigenen Namen kommt, in seinem eigenen Namen handelt, sich diesen Namen sogar selber gegeben hat in Abhängigkeit dessen, von dem er kommt: Satan. Da sind alle Gottesverbindungen abgetrennt.

Nach 2.Thes.2 vollbringt der Antichrist, wie wir bereits angedeutet ha­ben, gewaltige Zeichen. Obgleich die Zeit der 70. Jahrwoche unter der Gültigkeit gottgegebener Zeichen steht (z.B. Offb.15,1), vollbringt die Finsternis geradezu große und machtvolle Zeichen, die nichts mit dem Lichte des Herrn zu tun haben. Obwohl die Israeliten nicht hundertpro­zentig an diesen „Teufelssohn“ glauben werden, schließen sie dennoch den Bund mit ihm und lassen sich mit ihm, dem Antichristen, ein, weil er so große und gewaltige Zeichen tut. Wir sehen daraus, daß Zeichen ge­radezu ein verführerisches Objekt gegen die Wahrheit sind.

Der Antichrist als Reiter des Betrugs hat einen Bogen in der Hand. Macht und Waffen sind seine Merkmale. Sein Vertrauen setzt er auf das Materielle, er legitimiert sich als absoluter Materialist. Der Sohn des Ver­derbens wird „den Gott der Festungen ehren... mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kleinodien“ – er ehrt sich also selbst (Dan.11,38). Und „wer ihm Anerkennung zollt, dem wird er viel Ehre erweisen“ (Vers 39). Er liebt Waffen und moderne Dinge, mit denen man Krieg, Zerstörung und Vernichtung herbeiführen kann. Er läßt sich ganz klar in die kainitische Linie einordnen. All dies soll uns hier in diesen Bil­dern gezeigt werden. Der Bogen ist der Beweis, daß er ein solcher ist, der laufend Kriege macht und Auseinandersetzungen herbeiführt, um seinen Willen und seine eigenen Gedanken durchzusetzen. Der Auftritt des weißen Reiters wird vom Anfang bis zur Hälfte der 70. Jahrwoche währen. In der Mitte der sieben Jahre wird der Antichrist als weißer Rei­ter seinen Frieden – den falschen Frieden – offenbaren. Dann zeigt es sich, daß sein Frieden Lug und Trug ist (Dan.8,25). Bricht jedoch seine Lüge zusammen, macht er mit den grausamsten Waffen weiter, was den Auftritt des nächsten, des feuerroten Reiters zur Folge hat.

Auch wenn es zunächst einen ungeheuren Rückschlag geben wird, so werden sich die Menschen nur wundern – denn in jenen Tagen über­schlagen sich die Ereignisse. Die Wirkungszeit des weißen Reiters dau­ert 1260 Tage, das sind 3 ½ Jahre. Die übrigen drei Reiter treten in der zweiten Hälfte der 70. Jahrwoche auf.

Weil Gott mit Seinem Sohn zum Ziel kommt, schickt auch der Satan in der Nachäffung seinen Sohn, den Sohn des Verderbens. Dieser kommt in der Macht des Obersten der Finsternis, in der Gewalt des Teufels; aber er kommt auch mit der Gewalt des ersten Tieres, von dem es heißt: „Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ (Offb.13,2b; vgl. Vers 4+12). Er wird „mit großer Macht herrschen“ (Dan.11,3). „Und seine Macht wird stark sein, aber nicht durch seine eigene Macht“ (Dan.824a), denn der Sohn des Verderbens erhält seine Macht vom Vater der Lüge, das ist: vom Satan selbst.

In der gewaltigen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Kö­nig des Nordens und dem König des Südens steht auch der Antichrist. Er schlägt zuerst den König des Nordens, weil er einen militärischen Zusammenstoß mit ihm hat (Dan.11,7-45), und dann den König des Südens. Danach ziehen beide Könige, die sich vorher bekämpft haben, gemein­sam gegen das Reich des Antichristen. Ein Durcheinander von unbe­schreiblicher Tragweite! All dies spielt sich in den wenigen Jahren der 70. Jahrwoche ab.

Mit diesen Dingen herrscht gleichzeitig noch etwas völlig anderes: der Spiritismus. Dieser wird eine auf der Erde noch nie dagewesene Stärke erreichen, wie wir uns das heute gar nicht vorstellen können. Die Geist­macht des Spiritismus wird so vollkommen sein, daß man beim Mas­sensterben der Menschen fragt: „Ist noch jemand bei dir? und dieser sagt: Niemand; so wird er sagen: Still! denn der Name Jehovas darf nicht erwähnt werden“ (Am.6,10). Allein die Erwähnung des Namens Gottes bringt die Menschen in Todesgefahr. Die Anwesenheit Satans und seines Sohnes wird auf der Erde alles so sehr durchdringen, daß der An­tichrist nach Dan.8,24 Gelingen haben wird in allem! Er wird alles, auch das Letzte, durch dämonische Machtmittel in seinen Griff bekommen. Nicht allein der Antichrist, sondern auch die Bewohner der Erde werden von diesem spiritistischen Geist total durchdrungen sein; nichts geschieht auf Erden ohne Wissen dieses Oberspiritisten – dem Sohne des totalen Verderbens. Dies alles erkennen wir im Bild des weißen Reiters mit dem falschen Frieden. Den militärischen Auftritt vollzieht er in allem Lug und Trug in der Macht der Lüge seines Lügenvaters – mit beständigem Sieg gegen seine Feinde. Durch ihn wird vom weltweiten Spiritismus geredet; und infolge der geheimen Macht wird jeder denken, daß er der ver­heißene Christus sei, wegen seiner großen Zeichen und Wunder.

Auch aus der Perspektive der Religiosität sehen wir den weißen Reiter als Antichristen. Die Religiosität wird in der 70. Jahrwoche aufblühen, ob­wohl die Verführung vorrangig und sogar Höhepunkt ist. Als legitimer Religiöser wird er überall reden, Aufnahme und Verständnis finden. An­tichrist heißt im Griechischen „Neben-Christus“, nicht wie im Lateini­schen „Gegen-Christus“. Wenn also neben dem wahren Gott jemand sitzt, kann das doch nur ein frommer Mensch sein, so wird man urteilen und anschließend dem Ränkeschmied in die Hände fallen.

So wie der Herr Jesus „ein Weib“ besitzt, hat auch der Antichrist ein Weib. Es ist die Hure Babylon, welche den Sohn des Verderbens mit an die Macht bringt. Das wollen wir klar sehen. Und wenn das Weib ihn an die Macht gebracht und unterstützt hat, dann schlägt er das Weib, die Hure, zusammen. Das ist die Strategie des Teufels an den Menschen seit dem Garten Eden bis heute.

Wiederholung in Kurzfassung

Das Bild des Pferdes – oder eines Tieres überhaupt – stellt in der Pro­phetie Macht dar. Wenn wir in der prophetischen Sprache Tiere finden (z.B. Pferd, Löwe, Bär, Adler), dann sind das immer Mächte oder Macht- gruppen oder auch Machteinflüsse. Das Kommen des Antichristen als Sohn des Verderbens erfolgt auf dem Pferd, was bedeutet, daß er von ei­ner gewaltigen Macht getragen wird. Er sitzt oben, auf der Macht, um von höchster Position aus alles zu dirigieren. Und in seiner Hand hat er alle Machtmittel der Finsternis – militärische Kraft, dargestellt im Bogen. Die Krone spricht von der Herrschaft der Finsternis. Er ist ein gekrönter König (Dan.8,23). Er zieht aus und wird sich selbst alles unterwerfen.

Gegen Mitte der Gerichtswoche setzt sich der Antichrist in den Tempel Gottes und sagt, daß er Gott sei (2.Thes.2,4). Zu Beginn der Gerichtswoche schließen die Israeliten einen Bund mit dem Antichristen als Part­ner. Dadurch sind sie nicht mehr objektiv genug in der Beurteilung, ihn als Sohn des Verderbens zu erkennen. Nur wenn wir biblisch neutral mit Christus in Gemeinschaft leben, können wir auch andere Dinge verläß­lich beurteilen, Dieser erste, der weiße Reiter, bringt die große und ge­waltige Ver-führung, unterstützt vom Spiritismus, der ab der ersten Hälf­te der Gerichtswoche herrschen wird.

Zur Beachtung: Die sichtbare Wiederkunft Jesu findet erst am Ende der 70. Jahrwoche statt und ist in Offb.19,11-16 mitgeteilt. Da kommt der Herr Jesus auf einem weißen Pferd. (Dieser Reiter in Weiß hat nichts mit dem weißen Reiter von Offb.6 zu tun). „Seine Augen aber sind eine Feuerflamme (nicht: wie eine Feuerflamme), und auf seinem Haupte sind viele Diademe (königliche Hoheit und Würde) ...; und er ist beklei­det mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heißt: Das Wort Gottes“ (Verse 12-13). „Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes (zweischneidiges) Schwert…“ (Vers 15). Dann führt Er Krieg gegen alle Gott-losen, und die Ruchlosen wird Er schlagen. „Und er trägt auf seinem Gewande und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren“ (Vers 16). Er, der Herr, kommt als Richter der Gottlosen und wird von jedem erkannt werden (Offb.1,7).

Weil aber in der Gerichtswoche sowohl die Israeliten als auch die Natio­nen in menschlicher Weisheit vor Gott stehen, erkennen sie die Person des Antichristen nicht.

Merken wir uns: Um die Geister unterscheiden zu können (1.Kor.12,10), bedarf es der Weisheit von oben (Jak.3,17) und nicht eines Kopfes voll Hochschulwissen (1.Kor.3,19).

1 Anmerkung: Die Zeitenuhr ermöglicht dem Leser mit einem Blick die Einordnung des Zeitablaufes jedes einzelnen Geschehnisses. Die sieben Jahre lange Gerichtszeit ist mit jährlicher Markierung und die Mitte der Woche mit dem senkrechten Strich ge­kennzeichnet. Zum Schluß jedes Buches findet sich eine Zusammenstellung aller Einzelangaben.

2 Siehe auch schon heute 1993/ 1994 in Palästina: Israels Scheinfriede mit der PLO und Arafat, der (Pressemitteilung der Tageszeitung „BILD“ 93) mit seinem Blut ein Dokument unterzeichnet hat, worin er seinen Kampf gegen Israel bekundet: Nicht aufzuhören, bis Israel vernichtet ist.

3 Anmerkung: Das Wort „orthodox“ entstammt dem Griechischen und heißt übersetzt „rechtgläubig“. Wir sehen schon, welch ein Hohn darin liegt, wenn diese „Orthodoxen“ mit solch einer Bezeichnung genannt werden. Wir finden heute schon in Israel eine streng gesetzliche Gruppe, die sogar als „ultra-orthodox“ bezeichnet wird. Man könnte fast darüber lachen, wenn es nicht so furchtbar traurig wäre, denn sie lau­fen in ihr eigenes Verderben, vor lauter Blindheit ihrer Unorthodoxie.



Anmerkungen am Schluß des Buches:

Vergleichen wir die vier apokalyptischen Reiter mit Mt.24, so sehen wir:

* in Mt.24,1-14 den „Anfang der Wehen“ (Vers 8), das entspricht dem 1. Reiter von Offb.6,1+2 mit der Verführung (1. Hälfte der Woche, das sind 3 ½ Jahre),

* in Mt.24,15-30 „die große Drangsal“ (Vers 21), das entspricht dem 2., 3. und 4. Reiter von Offb.6,3-8 mit der Vernichtung (2. Hälfte der Woche, das sind 3 ½ Jahre).

Bevor wir zum fünften Siegel des Gerichts kommen, bleiben wir noch in Mt.24,1-30, um besser zu verstehen.

Zu Beginn der Gerichtswoche verspricht der Antichrist den Bewohnern der Erde Ruhe und Wohlstand. Eigens dafür kommt er:

(1) als weißer Reiter – aber anstelle seiner Zusagen (Frieden, Bund, usw.) kommt die Offenbarung seiner Lüge;

(2) als feuerroter Reiter – aber anstelle von Frieden und Sicherheit kommt das große Schwert;

(3) als schwarzer Reiter – aber anstelle von Wohlstand kommt die große Hungersnot;

(4) als fahler Reiter – aber anstelle der königlichen Herrschaft kommt Chaos und Tod.

Um auf der Erde zur Herrschaft zu gelangen, muß er

* als gekrönter König auftreten, um anerkannt zu werden und zu regieren;

* Oberster der UNO-Welt-Militärmacht werden;

* Administrator der Weltwirtschaft werden,

* ...den Tod bringen. Gott im Himmel aber, über den er sich erhoben und Erstaunliches geredet hat (Dan.11,36), gibt ihm den Tod.

Trotzdem kommt Satan mit seinem Sohn nicht zum Sieg. Obwohl er durch Verführung und Spiritismus diese Erde in den Griff bekommen will, kann er die Situation nicht mehr halten.

Der Zusammenbruch ist so gewaltig, daß auch ein großes Schwert nicht den Sieg bringt.

Noch bevor der Waffensieg eintrifft, überrollt ihn der eigene Fluch der Hungersnot. Die Probleme sind so groß, daß der Sohn des Verderbens den Gesamt-Untergang in Elend und Tod nicht aufhalten kann.

Am Ende kommt das Zeichen des Todes; ihm folgt die Macht des To­tenreiches, der Hades, welcher nur für die Bewohner der Erde ist, nicht aber für den Antichristen. Denn er wird selbst gleich in den Feuersee geworfen

(Offb.19,20).

Wir wollen uns merken: Die vier Reiter der Apokalypse stellen in ihrer Erscheinung den ganzen Ablauf der 70. Jahrwoche dar, von Anfang bis Ende.

Die nachfolgenden Siegel und ihre Auswirkungen bringen ledig­lich detaillierte Angaben und Bilder aus der Zeit der vier Reiter.

Die De­tails, die wir ab dem fünften Siegel sehen, weisen vom Himmel her (Offb.4,l) einmal in den Hades, einmal auf die Erde, dann nach Har­magedon, dann ins Totenreich, danach in den Himmel und ins Tausend­jährige Reich.

Wie notwendig ist es, diese Angaben zu kennen, um das Wort der Prophetie richtig zu verstehen!

Der vierte Reiter in Fahl bringt der Menschheit „Todesverderben“ – welt­weit.

 

 


 

 

 
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